Nachdem anfänglich die Kapelle unter der Freiwilligen Feuerwehr Blasiwald geführt wurde, kam es 1924 zur Gründung des Musikvereins. Diesem Musikverein gehörten als aktive Musiker die Musiker an, passive Mitglieder waren die Freunde und Gönner, die den Musikern einen finanziellen Rückhalt bieten wollten. In den ersten Jahren des Vereins wechselte der Dirigentenstab noch oft unter seinen Besitzern. Erster Vorstand des Vereins war von Anfang an Linus Fischer, selbst ein aktiver Musiker.
Als 1936 die ersten Musiker zur Wehrmacht eingezogen wurden und 1939 der 2. Weltkrieg ausbrach, war ein Vereinsleben nicht mehr möglich.
Erst nach Kriegsende, als auch die meisten Kriegsgefangenen wieder zu Hause waren, konnte der Musikverein unter Albert Mayer und Linus Fischer wieder ins Leben gerufen werden. Im Oktober 1949 wurde das 25-jährige Bestehen des Vereins beim Gasthaus Eisenbreche festlich begangen.
Den langjährigen Dirigenten Albert Mayer löste 1953 Oberlehrer Klaus Katzenmayer ab. In seiner fünfzehnjährigen Dirigententätigkeit verstand er es vor allem, junge Kräfte für die Musikkapelle zu interessieren und auszubilden. Der von ihm erreichte Ausbildungsstand war sehr bemerkenswert für eine kleine Dorfkapelle der damaligen Zeit. Ab 1968 bis 2006 dirigiert Manfred Mayer, ein Sohn des langjährigen Dirigenten Albert Mayer, die Kapelle. Außerdem übernahm er auch in dieser Zeit die Ausbildung der Jungmusiker. Seit 2006 hat die musikalische Leitung Berthold Schwarz übernommen, der vorher auch selbst viele Jahre bereits als aktiver Musiker im Verein tätig war. Nachdem Berthold Schwarz kurz vor der Sommersaison im Jahr 2012 den Taktstock niederlegte, kam eine schwierige Zeit auf den Verein zu. Die ganze Saison über mußte man ohne Dirigenten aufspielen, da sich die Suche nach einem neuen musikalischen Leiter als schwierig erwies. Zwischendurch konnte man Stefan Kunzelmann und Martin Sedlak als Aushilfen gewinnen. Und dies wurde zu einem Glücksfall für den Verein: denn ab Mai 2013 entschied sich Stefan Kunzelmann dafür die Kapelle musikalisch zu leiten. Da dieser sich aber weiterbilden wollte, benötigte er eine größere Kapelle und verließ den Musikverein wieder. Nach einigen Monate Suche bewarb sich Cesar Masano aufgrund eines Aufrufes in der Musikhochschule Freiburg. Schnell wurde man sich einig und nachdem man am Anfang etwas Sorge hatte der tempramentvolle Brasilianer könnte nicht zu einer Schwarzwälder Blasmusik passen, wurde man bald eines besseren belehrt. Cesar Masano fühlte sich gleich in Blasiwälder Tracht und mit der Blasmusik heimisch.
Statt der früheren Uniformröcke der Feuerwehr tragen die Männer seit 1966 eine schmucke Tracht, die an die Männerkleidung im früheren st.blasischen Zwing und Bann erinnert. 1990 folgte die Auswechslung der Männertrachten für die Damen. Der weibliche Teil der Kapelle erhielt eine Frauentracht, natürlich auch der traditionellen Schwarzwälder Tracht nachempfunden.
1973 wurde der Musikverein unter dem Namen "Trachtenkapelle Blasiwald e.V." eingetragener Verein und im Juni 1974 konnte 50-jähriges Jubiläum gefeiert werden.
Ein denkwürdiges Fest, denn eine Woche später wurde die Gemeinde Blasiwald aufgelöst. Der Chronist schrieb damals: Weiter soll bis Ende des Jahres 1974 ebenfalls die Gemeinde Blasiwald aufgelöst werden. Dies bedeutet, dass in Zukunft innerhalb des Ortsteiles Blasiwald den Vereinen eine besondere Bedeutung zukommt, nämlich die Pflege der Geselligkeit, die Bande des Bisherigen zu erhalten und die Tradition des früheren Ortes Blasiwald und des Musikvereins Blasiwald weiterzuführen.
Der Verein entwickelte sich sehr erfreulich, wie ein Blick auf den "Alltag" zeigt. Wenn man z.B. das Vereinsjahr 2008/2009 nimmt, so kann der Verein in diesem Jahr auf 31 Auftritte und 48 Proben zurückblicken. Der durchschnittliche Probenbesuch beläuft sich auf 88,8 %, womit jeder Dirigent einer Amateurkapelle sicherlich zufrieden sein kann.
Zum jährlichen Programm des Vereins gehören neben der Begleitung des Gottesdienstes an kirchlichen Feiertagen und am Volkstrauertag auch besondere kirchliche Festkonzerte am "Käppelefest" in der Althütte und am Patroziniumstag. Viele früheren Traditionen wie zum Beispiel der Umzug an der Fasnet mit dem "Bläsiwälder Durscht" durch das Ortsteil gehören leider vergangener Tage an. Geblieben ist dagegen die Tradition des Ersten-Mai-Anblasens, die alljährlich Frühlingsklänge über den Blasiwald ziehen lässt.
Im Sommer steht der Musikverein natürlich auch im Dienste der Kurgemeinde. Mit einer gehörigen Zahl an Kurkonzerten vermittelt er den Kurgästen den Eindruck, dass zu einem Schwarzwaldurlaub auch der Genuß von volkstümlicher Musik gehört.
Nachdem jahrelang das Jahreskonzert immer an Ostern vorgetragen wurde, gab es erstmals 2006 einen Stilbruch. Anlässlich des Dirigentenwechsels wurde auf das Osterkonzert verzichtet um dem neuen Dirigenten Berthold Schwarz den Einstieg zu erleichtern. Zur Verabschiedung des langjährigen Dirigenten Manfred Mayer wurde aber im Dezember des selben Jahre ein Kirchenkonzert in der Marienkirche dargebracht mit der feierlichen Übergabe des Dirigentenstabs. Solch ein Kirchenkonzert wäre ein sehnlicher Wunsch des Dirigenten Mayers gewesen, welches ihm aber aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich war. Dementsprechend war dieses Konzert wohl eines der ansprechendsten und gefühlvollsten in der langjährigen Geschichte des Vereins.
Zu den Besonderheiten und Höhepunkten der Vereinsereignisse der letzten 25 Jahre gehören wohl folgende Auftritte:
Außerdem wurden einige enge Kontakte mit anderen Vereinen geschlossen. So werden immer wieder Konzertreisen zum befreundeten Kirchenverein Ockenheim und zum Anglerverein Geeste unternommen.
Im Jahr 1999 konnte der Musikverein sein 75-jähriges Jubiläum feiern. Während des Festbanketts erhielten Dirigent Manfred Mayer und der erste Vorstand Martin Bienek die vom Ministerpräsidenten Baden-Württembergs verliehene Landesehrennadel. Zahlreiche neue Ehrenmitgliedschaften und Ehrenurkunden wurden verliehen und von vielerlei Seiten wurde die Bedeutung der Blasmusik erörtert. Der Höhepunkt war am Festsonntag der große Festumzug, zu dem sich Musikkapellen aus dem ganzen Hochschwarzwald mit über 1300 Teilnehmern angesagt hatten. Trotz des heißen Sommertags säumten viele Zuschauer die Straße und sorgten zusammen mit den marschierenden und musizierenden Gruppen für eine zünftige Stimmung.